Können Geschwister in Norwegen das Elternhaus beanspruchen, wenn einer alles erbt?

In Norwegen haben Kinder einen Pflichterbteil (pliktdelsarv) von mindestens zwei Dritteln des Nachlasses, begrenzt auf 15 G (Folketrygdens grunnbeløp) pro Kind. Wenn der Vater testamentarisch das Haus an einen Sohn verschreibt, muss sichergestellt sein, dass die Pflichtteile der anderen Kinder nicht verletzt werden. Ist der Nachlass groß genug, um alle Pflichteile abzudecken, kann der Bruder das Haus erhalten. Ist das Haus nahezu der gesamte Wert und überschreitet es den pflichtteilsgerechten Anteil, können die Geschwister eine Ausgleichszahlung fordern. Andernfalls ist das Testament in diesem Teil unwirksam. Man kann sich gütlich einigen, dass ein Erbe das Haus bekommt und die anderen Geschwister finanziell ausgeglichen werden.